Nach der Ankunft

Nach der Ankunft im neuen Zuhause Das neue Familienmitglied ist endlich da!!!! Alle freuen sich, und natürlich ist man  stolz und möchte es jedem vorstellen… doch beachten Sie:
  •  Das Tier hat eine lange aufregende Reise hinter sich, ist müde und erschöpft
  •  Sie und Ihre Familie sind ihm fremd
  •  es hat womöglich Schreckliches erlebt und hat Einiges zu verarbeiten
 reibungsloses Kennenlernen
  •    geben Sie ihm Zeit, sich einzugewöhnen und Sie kennen zu lernen
  •    erlernen Sie seine Signale zu lesen
  •    holen Sie sich bei ersten Anzeichen von Problemen fachkundige Hilfe
 Tipp von Hundetrainern:      Denken Sie immer daran, wie Sie sich fühlen würden; lange Zeit eingesperrt, langer Flug, fremde Menschen, neue Umgebung,      Was würden Sie danach erst einmal anstreben?      Kennenlernen der ganzen Familie und Bekannten? Ausflug?      nettes Beisammensein mit Fremden? oder eher……      Ruhe? Entspannen? In Ruhe umsehen? Schlafen? 🙂      Beobachten Sie Ihr neues Familienmitglied mit Herz…….   „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“  Antoine de Saint-Exupery (Der kleine Prinz)

Doppelsicherung eines Hundes aus dem Tierschutz!

Bitte schütze ihn, denn er braucht immer beides: HALSBAND und Sicherheits-GESCHIRR mit zwei LEINEN

Der Hund kennt diese Welt hier nicht. Alles ist fremd hier und macht ihm Angst. Jedes Geräusch ist neu für ihn und kann ihn furchtbar erschrecken.  Das Klicken des Verschlusses einer Dose, der Anblick eines Mannes, der Klang einer tiefen Stimme, der Besen in einer Hand, spielende und lachende Kinder oder einfach das Klingeln an der Tür, deine Sprache, deine Stimme, manche Gerüche – all das kann ihm Angst machen. Er braucht viel Zeit, dies alles zu verarbeiten und sich mit allen neuen Eindrücken vertraut zu machen.  Du musst sein Vertrauen langsam gewinnen und Stück für Stück aufbauen. Bis ihr einander wirklich gut kennt und vertraut musst du dafür Sorge tragen, dass er nicht aus Panik weglaufen kann, instinktiv versucht er dann fortzulaufen und sich zu verstecken.  Mit dieser Taktik hat er bisher ge- und überlebt. Beim Entlaufen entwickelt er Riesenkräfte und ist schnell und kann ein wahrer Entfesselungskünstler sein. Ein einfaches Geschirr oder Halsband hält ihn da nicht auf und reicht als Sicherung nicht aus. Es gibt spezielle Geschirre (Sicherheitsgeschirr), aus denen er nicht entwischen kann und eng sitzende Halsbänder (Zugstopphalsband), dass er zwar nicht gewürgt wird, aber sich auch nicht rauswinden kann.  Er muss immer beides zusammen tragen, sowohl das ausbruchsichere Geschirr, als auch das Halsband.  Eine Leine wird am Halsband befestigt und sollte an deinem Körper befestigt werden (z.B. am Gürtel), die zweite Leine wird am Sicherheitsgeschirr angebracht, diese dient zum Führen. So ist es ihm nicht möglich, aus Panik wegzulaufen.

Es gibt Hunde aus dem Tierschutz, die noch nach Jahren in einer ihnen unbekannten und bedrohlichen Situation vor Schreck entlaufen und daher sollte die oben beschriebene Doppelsicherung zur Regel im Umgang mit dem Tierschutzhund werden.  Und zwar von der ersten Sekunde an.  Eine Zeitangabe, wie lange die Doppelsicherung nötig ist, kann nur in deinem Ermessen liegen, du hast den dir anvertrauten Hund in jeder Lebenslage kennengelernt. Mindestens 3 bis 6 Monate sollte das Training hierfür dauern, dabei hilft eine Schleppleine erst in der Wohnung, dann im eingezäunten Garten oder einem gesicherten Hundeauslauf. Es kann aber auch Jahre dauern.  Wie lange brauchst du, um die Reaktionen deines Gegenübers in Extremsituationen wirklich zuverlässig einschätzen zu können?  Manche von uns brauchen dazu ein Leben lang.  Bitte bedenke dies bei der Entscheidung der Dauer des Tragens seiner Doppelsicherung. Und bitte benutze auf keinen Fall eine Roll-Leine oder Flex-Leine als Leine für ihn, denn fällt dir diese Art der Leine aus der Hand, dann ist es für einen ängstlichen Hund bzw. Angsthund der absolute Horror.  Sowieso schon panisch, scheppert jetzt noch dieses Ding hinter ihm her, treibt ihn weiter und weiter und wenn die Leine sich dann irgendwo verfängt, ist der Hund gefangen und könnte sich verletzen oder gar strangulieren.  Leider passiert es fast täglich, dass Tierschutzhunde bei Übergabe oder in den ersten Tagen im neuen Zuhause entlaufen und dann orientierungslos durch die Gegend rennen.  Einfangen ist dann sehr schwierig, teuer und nervenaufreibend für alle und oft genug endet so eine Suche tragisch, weil der Hund überfahren wird oder selbst Unfälle verursacht.  Diese Situation ist ein gefundenes Fressen für Gegner des Auslandstierschutzes und rückt den gesamten Auslandstierschutz in ein schlechtes Licht.  Bitte nimm deine Verantwortung ernst!

Sicherheitsüberlegungen zum eigenen Haus und Garten:  Zur Sicherung eines Tierschutzhundes gehört ebenfalls dass Zuhause Fenster und Türen nicht offen stehen.  Ist der Hund auch gesichert, wenn du mal eben zur Mülltonne gehst und dann vielleicht  die Tür offen stehen lässt?  Oder im eigenen Garten: ist der wirklich ausbruchsicher, ist das Gartentor abgeschlossen, damit es nicht der Nachbar oder der Besuch mal eben aufmacht und der Hund dann verschwinden kann?  Auch im Garten gibt es zu Beginn NUR gesicherten und geführten Auslauf. Keinesfalls solltest du den Hund alleine ohne Aufsicht und ohne Doppelsicherung in den Garten lassen.  Unzählige Male hat genau diese Situation zum Entlaufen und letztlich zum Tod des Hundes geführt. Weil alles so emotional ist und du dich so sehr auf das Tier freust, bespreche mit der Tierschutz-Organisation, über die du das Tier vermittelt bekommst, ganz genau und vorab den Ablauf und Ort der Übergabe.

 

Abholung: Das Sicherheitsgeschirr, Halsband und die 2 Leinen müssen bei der Abholung schon dabei sein. Außerdem eine Transportbox, die fest im Kofferraum steht oder auf dem Rücksitz befestigt werden kann. Es sollte möglichst keinen Zwischenstopp geben und die geschlossene Box mit dem Hund im sicheren Hausbereich ausgeladen werden. Alles in Ruhe und frei von Hektik, also bitte auch nicht die ganze Familie und Nachbarn zur „Begrüßung“ einladen. Bitte immer daran denken: er kennt noch niemanden, es sind viele neue Eindrücke, die muss er erstmal zuordnen und verarbeiten können. Zeit ist hier absolut notwendig!

Bitte nimm diesen Hinweis sehr ernst. Für einen neu ankommenden Hund, der ja nicht weiß, dass es ihm hier jetzt besser ergehen soll, ist es lebensnotwendig, ihn doppelt zu sichern.

Wichtig!!

  • Bei der zuständigen Behörde anmelden – Steuer!!
  • Bei „Tasso“ registrieren!!